Knoll Family Collection
1936

Copy of Original Letter
Many thanks to the grandnephew of Felix Knoll,
Hans Schröter of Dresden Germany
for his work in translating this difficult text


Transcribed by Hans Schröter
Dresden, Germany

Felix W. A. Knoll
Aeronautical Engineer
132 S. Second Ave
Mount Vernon, N.Y.

April 23rd, 1936.

Prof. Albert Einstein
Princeton University

Sehr geehrter Herr Professor,

Mit Vorliegendem erlaube ich mir, Ihnen ein kleines Essay zu überreichen, in dem ich darzutun hoffe, dass potentielle Energie mit kinetischer identisch ist. Es ist ja höchst wahrscheinlich, dass Sie längst über derartige Sachen "erhaben" sind; doch habe ich bisher noch nirgends eine Widerlegung der Ausführungen Mackayes gefunden, der in seinem Buch "The Dynamic Universe" (N.Y. 1931) auf Seite 114 ausführt, dass Identität dieser bisher unterschiedlich behandelten Energie- "Arten" vermutet wird - er führt dafür Faraday und Maxwell an - doch dass ein Nachweis bisher nicht geführt werden konnte. Für den Fall, dass diese Sachlage sich noch nicht geändert haben sollte, würde ich mich äußerst glücklich schätzen, ein klein wenig zur Erkenntnis der Natur beigetragen zu haben - und in diesem Falle sogar den Mut finden, Ihnen bzw. der Öffentlichkeit eine Hypothese über Wesen und Ursprung von Gravitationsfeldern und daraus hergeleitet den Nachweis zu unterbreiten, dass Gravitation nicht eine Fernwirkung ist. Auch hinsichtlich gewisser Probleme der Atomtheorie wäre ich dann in der Lage, gewisse Annahmen zu unterbreiten, die mit meine obig angedeuteten Versuchen, meinerseits mir - in empirischer Weise und auf bekannte Tatsachen gestützt - ein Bild vom Aufbau der Natur zu machen, eng zusammenhängen.

Falls die Anlage mehr wert sein sollte, als das Papier auf dem sie geschrieben ist, würde ich mit tausend Freuden bereit sein, Ihnen auch wegen der anderen erwähnten Gedanken näher zu treten.

Ich möchte von vornherein erwähnen, dass ich in keiner Weise Anspruch darauf erheben kann, die wissenschaftlichen Qualitäten zu haben um tiefgründige mathematische Ableitungen mehr als dem Wesen nach zu verstehen wenn sie entsprechend plausibel gemacht sind. Ich war nicht vorsichtig genug mit der Wahl meiner Eltern, so dass ich aus pekuniären Gründen keine höhere Bildungsanstalt besuchen konnte. Die für meine Profession erforderlichen technischen Kenntnisse habe ich im Wege des Selbstunterrichts erworben, und in der Praxis zu vertiefen gesucht - mit in geschäftlicher Hinsicht recht geringem Erfolge. Aus Deutschland bin ich 1928 fort - wenn auch nicht ganz, so doch aus ganz ähnlichen Gründen als heutzutage viele als nicht vollwertig angesehene gute Deutsche auswandern. Wenn diese persönlichen Verhältnisse, andere Vorbedingungen gegeben, Ihnen nicht als einem näheren Eingehen auf die Sache hindernden Umstand erscheinen, würde ich eine baldige Antwort auf mein Schreiben als eine große Ehre zu schätzen wissen.

Mit vorzüglicher Hochachtung

Felix W. A. Knoll

Translation by Hans Schröter
Dresden, Germany

Felix W. A. Knoll
Aeronautical Engineer
132 S. Second Ave
Mount Vernon, N.Y.

April 23rd, 1936.

Prof. Albert Einstein
Princeton University

Dear Mr. Professor,

With the attached I take this opportunity and present to you a small essay in which I hope to explain that potential energy is identical with kinetic energy. It is very likely that you have been incolved for a long time about such things; however, up to now I have nowhere found a disproof of the conclusions of Mackay, who in his book "The Dynamic Universe" (N.Y. 1931) on page 114 explains that identity of this "type" of energy being treated differently up to now is accepted - he refers for it to Faraday and Maxwell - however that proof could not be offered up to now. In case that this fact should have changed not yet I would name myself extremely lucky to have contributed a little bit to the knowledge of the nature - and in this case find even the courage to present to you or the public a hypothesis about origin of gravitational fields and from it derived the proof that gravity is not a distant effect. Also regarding certain problems of the nuclear theory I would like to present some assumptions which are strongly related to my above intimated attempts - in empiric way and by known facts supported - to present a picture of the interrelation in nature.

If the attachment should be worth more than the paper it is written on, It would be a great pleasure to get back to you and discuss the other mentioned thoughts.

I would like to state from the beginning that I cannot claim to have the scientific background to understand fundamental mathematical formulas by more than their content if there are plausibly explained. I was not careful enough with the choice of my parents, so that I could not attend any higher educational institution due to monetary reasons. I have acquired the technical knowledge necessary for my profession in the way of self studies and tried to deepen them in practice - with results rather low in business regard. I left Germany in 1928 - by quite similar reasons as nowadays a lot of good Germans which are not adequately respected anymore. If this personal situation, other preconditions assumed are fulfilled, it is not an obstacle to exhaustively engage with the described, I would highly appreciate a quick answer to my writing as a big honor.

With great respect

Felix W. A. Knoll